28 Apr

Bio: Hoffnung für die Zukunft?

Zum Thema „Bio“ kursieren die unterschiedlichsten Meinungen und auch die unterschiedlichsten Gerüchte. Die einen sind überzeugt davon, dass Bio Landbau der einzig gangbare Weg ist, die anderen werden nicht müde, verschiedenste missbräuchliche Vorgangsweisen ans Licht zu bringen, um zu beweisen, dass Bio nicht besser ist als alles andere. Soviel gleich vorweg: Ja, mit Bio wird viel Schindluder getrieben, ja, die gesetzlichen Bestimmungen und die Ausweisungszertifikate für Bioprodukte sind von Land zu Land so verschieden, dass man keine durchgängige Qualitätsrichtlinie feststellen kann. Dennoch: Wenn man vergleicht, wie in vielen Ländern herkömmliche Gemüse und Obst produziert wird oder Tiere gehalten werden, dann muss man fordern, dass Bio der Standard wird, weil es zumindest eine Veränderung zum Besseren bedeutet.


Als Laie darf man sich bewusst machen: Bio ist nicht einfach nur, plötzlich auf Industriedünger und Insektizide zu verzichten. Bio bedeutet mehr und das wirkt sich positiv nicht nur auf die Qualität unserer Lebensmittel aus. Wer auf Bio Landbau umstellt, muss sich mehr um Böden und Äcker, um Fruchtfolge und Nützlinge kümmern, um ertragreich anbauen zu können. Spezielle Bodenbearbeitungsgeräte sorgen dafür, dass der Boden besser durchlüftet wird und Gräser und Nutzpflanzen somit besser wachsen, ohne künstliche Düngemittel zu benötigen. Damit allein wird die Lebensqualität der Flora und Fauna in der näheren Umgebung erheblich verbessert, Pflanzen und Tiere, die in der herkömmlichen Landwirtschaft keinen Platz mehr haben, dürfen sich wieder ansiedeln. Die Biodiversität steigt.

Denn das ist ein Faktor, den wir gern einmal vergessen: In der herkömmlichen Landwirtschaft mit monotonen Flächen oder Turbo Viehzucht sinkt die Biodiversität rapide und wir als Konsumenten und Konsumentinnen bekommen kaum mit, dass wir aufgrund unseres Wunsches, alles möglichst billig kaufen zu können dafür sorgen, dass die Artenvielfalt in einem Großstadtpark dann meist höher ist als „draußen am Land“. Hier darf schnellstens umgedacht werden und das ist der Grund, warum ich überzeugt davon bin, dass Bio die Zukunft ist. Nicht für uns und nicht für unsere Kinder, sondern für all die Arten, die nun bedroht sind, weil wir ihnen den Lebensraum entziehen.

Warum ich überhaupt auf dieses Thema komme?

Nun, zunehmend beobachte ich Bekannte, die nun ihren Lebensabend antreten und sich in ihre gepflegten Golfrasengärten mit Swimmingpool zurückziehen. Sie begreifen selbst im Alter noch nicht, dass es zum einen an uns als Konsumenten liegt, wie es weitergeht auf dieser Welt, zum anderen aber auch als Gartenbesitzer. Solange die Landwirtschaft so weiter betrieben wird, wie bisher, sind wir als Kleingärtner in der Verantwortung, Lebensräume zu erhalten.

Und mein Wunsch für unser Altersprojekt ist klar: Ein Garten voller „Unkräuter“ Blühpflanzen, Beete und Insektenhotels, in dem es keinen Quadratmeter öden Rasen gibt.

Mit besten Grüßen

Eure Celine.

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