10 Mai

Ein Hoch auf die Vorsaison

Long time no hear, liebe Freunde. Der Grund dafür könnte einfacher nicht sein: Ich war auf der Suche nach neuen Reiseideen. Solchen, die auch im Alter, auch mit kleiner Geldtasche, möglich sind. Die Erkenntnisse waren vielfältig und zum Teil sehr überraschend.

Was wenig überraschend ist, ist die Tatsache, dass man, so man nicht mehr mit schulpflichtigen Kindern unterwegs ist, getrost auf alle Ferienzeiten verzichten kann. Nein danke zu überforderten Familien auf einem ersten gemeinsamen Osterurlaub, no merci zu vollen Stränden und doppelt hohen Preisen im Sommer. Wer wirklich qualitativen Urlaub machen möchte, wählt die Vorsaison oder die Nachsaison – je nach Land. Ein großer Vorteil des Älter Werdens ist, dass uns hier die Entscheidungen frei stehen.

Camping, Glamping oder doch Hotel?

Camping wird ja gerne mal mit „ein Zelt draußen in der Wildnis“ in Verbindung gebracht. Doch wenn man realistisch ist, dann muss man feststellen, dass in den meisten Ländern Europas wildcampen generell verboten ist. Natürlich gibt es begehrte und beliebte Stellplätze für Wohnmobilisten, die alles an Bord haben. Und natürlich wird niemand etwas sagen, wenn man in den Alpen auf 2.500 Metern an einem Hochgebirgssee sein Zelt aufschlägt – allein schon wegen der Tatsache, dass dort niemand vorbeikommt.

Doch ehrlich: Wer von den „Golden Agern“ schleppt sein Camping Equipment über 2.000 Höhenmeter, um dann eine Nacht unter Sternen zu verbringen? Ja, es gibt sie. Aber diese Menschen gehören bei Gott nicht zum Durchschnitt.

Wenn wir also „vom Durchschnitt“ ausgehen, auch wenn sich keiner gern dazuzählt, dann bleiben je nach Dicke der Brieftasche Camping, Glamping oder Hotel. Und bei allen drei Angeboten gilt: Vorsaison und Nachsaison sind herrlich günstige Möglichkeiten, um Urlaub zu machen. Allein Beim Camping sind die Unterschiede eklatant. Während ein Stellplatz beispielsweise am Gardasee mit zwei Personen pro Nacht knapp 50 Euro kostet, sind es in der Nachsaison 35 und beispielsweise mit ACSI Mitgliedschaft 17 Euro. 17 Euro pro Nacht für zwei Personen? DAS kann man sich leisten!

Der seit den 2000ern beliebte Trend „Glamping“ hingegen ist nichts anderes, als naturnaher Urlaub mit möglichst viel Luxus. Hier darf man nicht auf günstigere Preise setzen als im Hotel, kann aber die Möglichkeiten verschiedener Portale nutzen und saisonale Preisabgleiche machen.

Was ist besser – Vorsaison oder Nachsaison?

Die Preise in der Vorsaison und Nachsaison sind meist gleich, die Vorteile kann man vermutlich nur nach Ländern und Wetter festmachen. Während sich zum Beispiel das Wettergeschehen in der Toskana in den vergangenen 20 Jahren stark verändert hat und so meist sehr regenreiche Oktober bringt, ist Griechenland zu dieser Zeit temperaturmäßig ideal.

Die neuerdings sehr heißen Frühsommer in Mitteleuropa bescheren relativ anstrengende Vorsaisonen in Spanien und Frankreich, wenn man die Mittelmeerküste wählt, sind am Atlantik aber genau richtig.

Ihr seht, hier können wir, die wir abseits der Hochsaison reisen können, ganz getrost und frei wählen. Das Wichtigste ist sicherlich, sich auch mit dem Älter Werden eine gewisse Spontaneität zu bewahren und sich nicht an Vorstellungen festzuklammern. Das wäre grundsätzlich eine gute Lebenshaltung – auch fürs Co-Aging!

Eure Celine.

11 Okt

Smartphone und der Sprung ins 21. Jahrhundert zum Nachdenken

Das Smartphone, leidiges Thema unter all jenen, die jetzt jenseits der 50 sind. Wir sind nicht mit Mobiltelefonen und Computern aufgewachsen. Uns wurden diese Dinge auch nicht aufgedrängt und wer Lust hatte, sich Computerkenntnisse anzueignen, der musste sich selbst darum kümmern.

All jene, denen diese Dinge nicht nur nahegelegt wurden, sondern die sich ein Leben ohne Computer und Smartphone nicht einmal mehr vorstellen können, sind heute nicht über 35. Und wir, „die Alten“, wir teilen uns in zwei Lager. Die einen, die auf den neuen Trend aufgesprungen sind, weil die Telefone dieser neuen Generation so ziemlich alles können und das Leben angeblich erleichtern, die anderen, die dieser Entwicklung sehr skeptisch gegenüberstehen. Die es kritisch beäugen, wenn auch in ihrem Freundeskreis kein normales Gespräch mehr möglich ist, weil jeder Satz mittels Bildern und Videos aus dem kleinen Kasten unterstrichen werden muss, wenn auch in ihrem Freundeskreis keine Sekunde mehr nachgedacht wird, sondern sofort und eifrig recherchiert und all das aus dem Netz gesaugte Wissen widerstandslos als Wahrheit angenommen wird.

Die philosophischen Überlegungen zu diesem Thema haben mich und meine Freundesrunde schon längere Zeit beschäftigt. Wollen wir nun auch ein Smartphone? Oder halten wir es weiter aus, als rückständig und „aus dem letzten Jahrtausend“ bezeichnet zu werden? Und geht es überhaupt um diese Unterscheidung?

 

APP für Hundefreunde: Überzeugung

Man wird es kaum glauben und ich mache kein großes Geheimnis daraus: Überzeugt hat mich nun eine APP für Hundefreunde. Als Hundeliebhaberin bin ich natürlich ständig mit der Frage befasst, wohin kann ich den Kleinen mit auf Urlaub nehmen, wo gibt es dort eine Hundewiese, wo ist der nächste Tierarzt. Wenn man im Notfall den Computer anwerfen muss, sich dort die nächste Tierklinik heraussucht und die Infos dann auf einen Zettel kritzelt, so ist das zwar alltagstauglich und abenteuerlich, doch sehr nervenaufreibend. Mit einer APP am Telefon wäre das bedeutend einfacher.

Die APP, die mich überzeugt hat, heißt „SPOGGY“ und bietet alles, was Hundehalter wissen möchten. Die APP vom Hundehotel bis zum Hundeshop bringt Hundeliebhabern die besten Infos vor Ort direkt auf ihr Smartphone. Ich habe die Sache mal mit Hundehotels und Hundebadestränden getestet und war äußerst erfolgreich, da dürfte der Rest also ebenfalls spitze funktionieren. Und mich hat dieses Ding nun also überzeugt – mir ein Smartphone zu kaufen. Willkommen im 21. Jahrhundert. Obwohl, da fühlte ich mich vorher auch daheim.

Eure Celine.

27 Mai

The Voice of Peace

Liebe Freunde, vielleicht hat einer oder eine von Ihnen die spannende Sendung auf ARTE gesehen, die mich seit einigen Wochen bewegt. „The Voice of Peace – Der Traum des Abie Nathan“ ist ein Dokumentarfilm über den Friedensaktivisten Abie Nathan, der ehemalige Kampfpilot, der wusste, dass Krieg nur Schaden bringt.

Um seine Ideen vom Frieden und vor allem vom Frieden im Nahen Osten, zu verbreiten, gründete er 1973 den Radiosender „Voice of Peace„, der über 20 Jahre lang gute Musik und die Botschaft des Friedens sendete – und zwar außerhalb der 3 Meilen Zone direkt vor Tel Aviv. So konnte keine Regierung rein rechtlich gegen das Sendeprogramm oder Abie Nathan vorgehen, doch er wurde in Israel doch für einige Zeit so etwas wie der Staatsfeind Nummer 1.

Abie war der festen Überzeugung, dass seine Botschaft etwas bei den Menschen bewirken würde und setzte sich aktiv für die Versöhnung zwischen Israelis und Arabern ein. Finanziert wurde der Piratensender durch Werbeeinnahmen und mit diesem Geld unterstützte Abie Nathan auch noch unzählige Projekte auf der ganzen Welt. Er spendete für die Opfer von Erdbeben, Hunger und Krieg in Kambodscha, Bangladesch, Biafra, Kolumbien und Äthiopien und war immer vor Ort, um die Situation einzuschätzen. Und daneben lief der Sender!

Ich war beindruckt von der Dokumentation, angespornt und voller Ideen. Denn wann wäre es nötiger als heute, wieder für den Frieden einzustehen? Es geht um so viel, in Europa und überall auf der Welt. Aber wir, wir können hier in Europa sofort aktiv werden. Ich überlegte, wieviel Zeit – und natürlich Geld – es brauchen würde, eine Internetradiostation ins Leben zu rufen. Das kann doch nicht so schwierig sein! Schon die Recherche brachte mich an den Rande des Wahnsinns und ich stellte fest, dass vielleicht erst einmal ein Sendung bei einem alternativen Radiosender genügen muss.

Hier allein die rechtlichen Grundlagen, und das ist nur ein kleiner Auszug:

http://www.eurolawyer.at/pdf/Rechtsfragen_Webradios.pdf

http://www.radio.at/

https://www.freequenns.at/uploads/media/Grundschulungsskript_Radio_1x1_COMMIT_2014.pdf

https://www.rtr.at/de/m/PrRG

Fra­gen & Ant­wor­ten

Ich habe mal wieder Lesematirial für die kommenden Wochen!

Und so viel ist klar: es mangelt, wenn man sich nicht zu 100 Prozent einer Sache verschreibt so wie Abie Nathan, einfach an der Zeit. So lange wir noch erwerbstätig sind, ist die Zeit begrenzt. Doch das wird mein Traum für unsere Co Aging Community: eine eigene Radiostation. Und wenn wir nur für uns und die Nachbarn senden, was solls. Im besten Falle aber verbreiten wir unsere Botschaft auch hinaus in die Welt.

In diesem Sinne: Frieden!

Ihre Celine

11 Mai

Wenn’s hart auf hart kommt

Ja, liebe Freunde, nun war es eine Weile still um unser Projekt! Das lag zum einen daran, dass ich auf Reisen war, zum anderen daran, dass eine Freundin sich verstärkt um ihre über 90 Jahre alte Mutter kümmern musste.

Kurz vor meiner Heimreise nach Österreich habe ich auf BBC1 eine sehr berührende Radiosendung gehört. Es ging um Angehörige von Alzheimer Patienten und der erste Anrufer, der sich meldete, war der berühmte ehemalige Rennfahrer Jackie Stewart! Der dreimalige Formel 1 Weltmeister ist nun „Sir Jackie Stewart“ und dieser Mann meldete sich, um über sein eigenes Schicksal zu berichten, denn seine Frau Helen ist demenzkrank. Diagnostiziert wurde das vor einigen Jahren, eine Heilung gibt es nicht, wie wir wissen. Der geadelte Rennfahrer hat mittlerweile eine Million Pfund für die Erforschung der Alzheimer Krankheit gespendet, seiner geliebten Helen wird das aber nicht mehr helfen.

Hier geht es zu Jackie Stewarts Geschichte.

Auch einige andere Betroffene meldeten sich zu Wort und erzählten, wie es ihnen in der Betreuung ihrer demenzkranken Angehörigen ergeht oder erging. Diese Geschichten berührten mich sehr und brachten mich auch zum Nachdenken, denn genau das ist es ja, was uns, die wir Co-Aging anstreben, auch zu beschäftigen hat. Die meisten von uns haben keine Kinder oder Kinder, die im Ausland leben, bei einer solchen Diagnose wäre also die einzige Option ein Pflegeheim. Doch ab wann? Ab welchem Zeitpunkt ist man bereit, seine gewohnte Umgebung zu verlassen? Und muss das sein.

Ich habe mich natürlich sofort umgehört. Denn ganz ehrlich: ich möchte mich nicht in der Situation sehen, für einen Mitbewohner eine solche Entscheidung treffen zu müssen, weil er oder sie das selbst nicht mehr kann. Ich bin über ein sehr interessantes Unternehmen gestoßen, das 24 Stunden Pflege in Österreich anbietet.

Ich denke, dass trotz aller positiven Gedanken an eine gemeinsame Zukunft im Alter, dass trotz des Hoffens, dass wir alle gesund und munter bleiben, an so etwas gedacht werden sollte. Ich habe dazu bereits mit meinen Ideenfindern gesprochen und wir wollen nun ein Formular aufsetzen, in dem jeder Einzelne, der sich an unserem Projekt beteiligt, sich für diese 24 Stunden Pflege anmeldet und konsequent dafür ausspricht, sollte er oder sie später nicht mehr in der Lage dazu sein.

Immer noch sehr in Gedanken,

Ihre Celine

09 Apr

Babushka geht online

Dass Altwerden nicht mit Stillstand zusammenhängen muss, erfahre ich immer wieder, wenn ich mit Menschen zu unserem Co Aging Projekt in Kontakt komme. Die Ideen und Pläne, die in diesen Gesprächen auftauchen, begeistern mich immer wieder aufs Neue. Menschen, die im Alter beschließen, alle Zelte abzubrechen und um die Welt zu reisen, faszinieren mich ganz besonders und so ist es kein Wunder, dass ich über die berühmte „Babushka“ gestolpert bin. Wer sie noch nicht kennt, hier die Geschichten in kurzen Worten:

Die 1927 geborene Jelena Jerchowa beschloss mit 83 Jahren, ihrer Heimatstadt Krasnojarsk in Sibirien in den kalten Monaten den Rücken zu kehren, weil ihr das Klima zunehmend Kopfschmerzen bereitete. Es begann mit einer Pauschalreise nach Karlsbad und nachdem die Seniorin eine massive Besserung ihrer Schmerzen wahrnahm, beschloss sie, jedes Jahr ins Warme zu reisen. Auf einer ihrer Reisen lernte sie die Moskauerin Jekaterina Papina kennen, die die auf gemeinsamen Ausflügen geknipsten Fotos ins Netz stellte und die damals 89-Jährige zum Internetstar machte.

Heuer wird die „Babushka 1927“, wie sie sich auf Instagram nennt, 91 und denkt nicht ans Aufhören. Mit ihren knapp 350 Euro Pension kann sie an sich nicht viel ans Reisen denken, doch verkauft sie nun Blumen auf einem Markt, um das Budget aufzufetten. Wenn das keine Erfolgsstory in Sachen „Do what you love“ ist!?!?!

Hier geht es zum Instagram Account der Oma mit über 50.000 Followern und klarerweise hat die Babushka, wie sie nun bereits weltweit liebevoll genannt wird, auch einen Youtube Kanal. Die Betreuung der Medienauftritte hat übrigens ihr Enkel übernommen – Hilfe von der jungen Generation braucht es also für ein solches Projekt schon.

Das Thema Reisen ist ja generell eines meiner Lieblingsthemen, Reisen in DIESEM Alter wird noch spannend! In diesem Sinne lassen wir die Woche mit Urlaubplänen beginnen,

herzlichst, Ihre Celine

09 Feb

Treppenlift? Eine gute Entscheidung.

Liebe Freunde, heute komme ich zu einem recht heiklen Thema. Nämlich, was man machen kann, wenn es mit der Mobilität bergab geht und man darum nicht mehr bergauf, sprich, in den ersten oder zweiten Stock kommt. Mit unserem Co-Aging Projekt stehen wir ja zurzeit immer noch an der Entscheidung Haus oder Wohnungen, wo und vor allem: wer. Wir haben ja auch noch Zeit. Wir, die wir uns für dieses Projekt interessieren und stark machen, sind zwischen Mitte 30 und Anfang 50, wir sind fit, wir wollen auch fit alt werden und wir versuchen, uns gesund zu halten.

Leider kann das manchmal anders kommen, als geplant, wie ich im vergangenen Jahr am Schicksal meiner Großmutter erfahren musste. Darum ist hier am Blog auch nicht viel passiert in der Zeit. Von dem abgesehen, dass ich sehr dankbar bin, überhaupt noch eine Großmutter zu haben, wurde mir im vergangenen halben Jahr schmerzlich bewusst, wie rasch das passieren kann mit der Mobilität. Mein Großmutter wird 93 und war bis zum Sommer wirklich topfit, sie ist sogar noch mit dem Fahrrad gefahren. Dann ein Sturz, Wirbel gebrochen, Halskrause über Monate hinweg und sinkende Mobilität. Man konnte förmlich zusehen, wie die Oma immer ungelenker wurde. Und trotz des Wahnsinnsglücks, dass „nicht mehr“ passiert ist, immerhin kann sie wieder normal gehen und ihren Alltag bewältigen, sind nun ein paar Sorgen aufgetaucht.

Radfahren geht nicht mehr, für die Strecken zu Fuß braucht sie eine Gehhilfe und das Treppensteigen wird zur Qual. Nachdem meine Großmutter ansonsten noch gut alleine leben kann, müssen wir als Familie nun aber überlegen, wie sie in ihrem Häuschen auf und ab kommt. Die Grundfläche ist so klein, dass man auf das obere Stockwerk als Wohnfläche nicht verzichten kann. Mein Traum, nun eine elegante Rolltreppe an der Außenwand anzubringen, ist der running gag geworden. Was aber funktionieren kann, ist ein Treppenlift. Und hier gibt es Modelle, die sogar auf kleinstem Raum Platz finden und in schmalen Treppenhäusern unterzubringen sind. Der Experte für Treppenlifte und Sitzlifte konnte mich gut beraten und mir auch die Angst nehmen, dass dann kein Platz mehr im Treppenhaus ist.

Somit ist das Problem meiner Oma gut gelöst und wir sind sehr zufrieden mit der Beratung und dem gewählten Produkt – doch was machen wir gar nicht so Alten mit diesem Erlebnis? Wir haben uns gleich mal zusammengesetzt und überlegt und sind zu einer ersten Entscheidung gekommen: grundsätzlich soll es ein ebenerdiges Objekt werden, es sei denn, wir finden ein sehr altes, sehr schönes Haus, das wir zusammen umbauen können und zu dem man einfach nicht nein sagen kann. Dann würden wir aber die Vorkehrungen für den Treppenlift gleich im Zuge des Umbaus machen.

Tja, manche Erlebnisse lassen einen sehr wach werden. Und alles hat seinen Sinn. In diesem Sinne wünsche ich noch eine schöne Woche!

Ihre Celine.

29 Okt

Gemeinschaftsräume? Brauchen wir!

Wie versprochen, hier bin ich wieder!

Jedoch nicht mit den Nachrichten zur rechtlichen Lage bezüglich Gartenhauskolonie, denn da haben wir in der Zwischenzeit absolut nichts weitergebracht, sondern zur Frage der gemeinschaftlichen Räume. Wie letztens in meinem Artikel zu den Tiny Houses und Gartenhäusern beschrieben, wären diese einzelnen frei stehenden Wohnelemente eine gute Basis für genügend individuellen Freiraum. Trotzdem lebt man aber in einer Gemeinschaft, in der man sich auf die anderen verlassen kann und sie greifbar hat. Der Nachteil der kleinen Wohnelemente ist nun aber, dass, selbst wenn diese jeweils mit Küche und Sanitärbereich ausgestattet sind, kein Platz für gemeinschaftliche Unternehmungen ist.

Wir haben nun eine Liste gemacht, was ein Gemeinschaftsbereich abdecken soll:

  • Einen Sanitärbereich für alle, die mal mehr Platz benötigen, zum Beispiel auch mit Badewanne, Waschmaschine und Trockner.
  • Eine Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsraum, die Küche sollte reichlich Platz für mehrere Köche bieten und mit Geschirrspüler ausgestattet sein. Der Essbereich sollte genügend Platz auch für Gäste bieten, also mindestens für 15 Personen.
  • Der sehr unsexy genannte „Aufenthaltsraum“ sollte mit Fernseher und DVD Player und reichlich Couchplätzen bestückt sein, sodass auch einmal ein gemeinsamer Filmabend drin ist.
  • Wir wünschen und alle einen großen Vorratsraum, in dem Lebensmittel gelagert werden können, denn in den kleinen Wohneinheiten benötigt man den Stauraum sicher für persönliche Dinge.

Nach einer Diskussionsrunde am Wochenende sind wir überein gekommen, dass es für diesen Gemeinschaftsbereich nun doch der klassische Camping Container sein muss. Dazu muss ich noch ein wenig recherchieren, ich habe bisher zwei Anbieter gefunden, einer davon aus Österreich. Also wieder eine Liste anlegen! Diese werde ich nach und nach updaten.

  • https://mobiles.haus/index.html
  • http://www.latra.at

 

Es bleibt weiter spannend, ich bin aber sehr froh, dass wir nun bereits definiert haben, was wir uns GEMEINSCHAFTLICH wünschen. Denn egal, wie die Dinge rundherum dann umgesetzt werden, das Gemeinsame soll es ja geben.

In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Sonntag!

Ihre Celine.

27 Okt

Kein Wohnen im Institut!

Wie ich bereits in meinem Startbeitrag beschrieben habe, wollen wir alles, nur kein institutionalisiertes Wohnen. Sprich, ein gemeindegefördertes Wohnhaus mit speziell auf „Alte“ eingerichteten Wohnungen widerstrebt unserer kleinen Gruppe genauso wie ein „Seniorenheim“, und mag dieses noch so zauberhaft sein. Wir streben ein gemeinsames Wohnen an, das beides bietet: Gemeinsamkeit und gegenseitige Unterstützung genauso wie Individualität und die Möglichkeit des Rückzugs. Das bedeutet, der berühmte Bauernhof, von dem wir träumten, als wir jung waren, würde nur nach einem kompletten Umbau funktionieren.

Ich habe mich nun über ein Jahr lang umgesehen und umgehört und bin auf ein paar sehr, sehr brauchbare Ideen gestoßen. Das Einzige, was wir für die Umsetzung benötigen, ist ein Grundstück. Die Idee wäre, auf diesem einige Wohneinheiten für uns einzurichten, die mehr oder weniger autark sind, also über eine kleine Kochgelegenheit und sanitäre Einrichtungen verfügt. Ich habe mich ja völlig in die so genannten Tiny Houses verliebt, seit ich auf der Website eines der ersten Anbieters war (eine weitere gute Seite zum Thema ist diese: www.curbed.com/tiny-homes). Die Dinger bieten wirklich alles auf kleinstem Raum. Und ganz ehrlich: im Seniorenheim hat man auch nicht mehr Platz. Ich habe sogar den leichten Verdacht, dass man nicht mal eine Baugenehmigung benötigt, da die Dinger ja auf fahrbaren Basements stehen. Aber dazu müssen wir uns erst kundig machen, ich nehme an, in den USA, woher die Tiny Houses kommen, ist das alles einfacher. Einziger Minuspunkt: werden wir mit Mitte 80 noch so toll ins Hochbett klettern können???

 

Ein Traum im Grünen, das wär’s

Eine zweite Idee kam mir, als ich letztens in der Nähe von Paris auf eine Alterscommunity stieß, die ich richtig cool fand. Das „Chateau de Bouafles“ ist an sich ein Campingplatz, doch hat sich dort eine kleine, feine Dauergemeinschaft eingerichtet. Die Menschen, meist ältere Paare, wohnen in Campingcontainern, denen man das Containerdasein aber nicht mehr anmerkt, weil im Laufe der Jahrzehnte ein jeder seinen Container sehr individuell gestaltet hat. Ich habe gestaunt, was es hier alles gibt, und das mitten im Grünen. Die Grundstückchen, auf denen die Mini Häuser stehen, waren im Schnitt 100 Quadratmeter groß und boten ihren Mietern auch noch die Möglichkeit, Rosen zu züchten oder Gemüse zu pflanzen. Eine sehr ansprechende Idee!

 

Dann kam mir – weil ich nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch denke, natürlich auch die Idee, ob man nicht normale Gartenhäuschen genauso nutzen könnte, denn die sehen halt ansprechender aus als ein schlichter Container. Ich habe dazu auch einen Anbieter gefunden, der die Gartenhäuschen als Gästehäuser anbietet und diese auch in einer Größe, dass man sich ein Wohnen darin vorstellen kann. Die Bilder, wie die Häuschen dann innen aussehen, haben mich extrem angesprochen. Man müsste das mal versuchen, wie diese Größe einem passt. Wohlgemerkt, die Grundfläche ist größer als bei einem Tiny House. Mehr Bilder wie dieses gibt es bei dem Gartenhaus Anbieter ISIDOR, bei dem ich auch die Fasssauna gefunden habe. Ich finde, das sind einfach die hübschesten Häuschen, die zurzeit angeboten werden.

Also – Ideen gibt es reichlich und auch bereits Menschen, die die eine oder andere Idee umgesetzt haben! Ich melde mich mit Informationen bezüglich der rechtlichen Situation der jeweiligen Möglichkeiten in Bälde wieder!

Ihre Celine.

07 Okt

Träume für das Gemeinsame – wie wär’s mit einer Fasssauna?

Wir – um das jetzt endlich mal zu verraten – das sind zwei Freunde, männlich, und ich. Wir möchten ein Konzept entwickeln, das uns ein gemeinsames Alt Werden ermöglicht, und zwar außerhalb der Normen von Gemeindeprojekten und „seniorengerechtem Wohnen“. Wir sind der Meinung, dass wir, wenn alles gut geht, mit 65 noch einigermaßen fit sein werden. Aber wir sind alle schon alt genug, um zu wissen, dass wir bis dahin keine eigenen Familien mehr gründen werden und auch keine herkömmlichen Beziehungen mehr führen werden. Sprich, jetzt, mit Mitte 50 die große Liebe kennen lernen und mit dieser dann in ein Zwei-Zimmer-Appartement ziehen? NEIN, DANKE!

Die Alternativen – so, wie wir sie bisher erfasst haben – werde ich hier in Kürze vorstellen. Wichtiger finde ich aber die Träume. Denn jeder von uns hat welche! Und wenn wir uns nicht an dem orientieren, was wir erträumen, uns wünschen, dann bleibt da nur schnödes Mittelmaß. Also habe ich eine kleine Liste an Träumen erstellt, an Dingen, die wir UNBEDINGT haben möchten, wenn wir unser Projekt dann in Angriff nehmen. Jeder durfte für den Anfang mal seinen Haupttraum nennen, egal wie verrückt:

  1. Eine gemeinsame Tafel, sprich, einen richtig großen Tisch mit Sesseln verschiedenster Stilrichtungen, an der mindestens einmal pro Woche gemeinsam gefeiert wird. Wenn wir unser gemeinsames Wohnen also so angehen, dass jeder eine komplette Wohneinheit hat, mit allem, dann soll es trotzdem diesen Gemeinschaftsraum geben, der Platz für Feiern, Diskussionen und Ideen lässt. Der Bau dieser Tafel ist bereits geplant – wir haben einen Tischler an Bord.
  2. Eine Fasssauna! Dieser Wunsch kommt von mir. Seit einem Besuch in Brandenburg, wo ich zufällig im Musterpark des Saunaherstellers Isidor landete, bin ich von diesem Ding einfach nur noch begeistert. Je nach Platzangebot in unserem Wohnprojekt wäre natürlich auch eine Schwitzhütte im Jurten Stil schön, aber ich gebe zu bedenken, dass wir ein wenig älter und bequemer werden und stehe zu meinem Sauna Fass!
  3. Die gemeinsame Band. Miteinander Musizieren ist schön, vor allem, wenn man es kann. Zwei von uns sind aktiv musizierend, einer lernt zurzeit ein Instrument. Wir möchten die Menschen, die dann mit uns leben, motivieren, auch ein Instrument zu lernen. Denn erstens ist das ziemlich gut für die Koordination und das Gedächtnis, zweitens ist es cool und drittens: wenn alle Stricke reißen, können wir uns als Straßenmusikanten durchschlagen!

Humor muss sein, um unsere Träume am Leben zu erhalten 😉

Ihre Celine.

 

01 Okt

Was heißt hier altersgerechte Badewanne

Es ist ja immer die Frage, ab wann man alt ist. Geht es danach, ab wann man morgens nicht mehr ohne Schmerzen hochkommt, dann wäre ich mit 30 alt gewesen. Und irgendein kluger Mensch hat mal gesagt, „wenn Du mit 40 aufwachst und keine Schmerzen hast, bist Du tot“. Vielleicht ist man dann alt, wenn man das Gefühl hat, bestimmte Dinge einfach bequemer haben zu wollen? Dann wäre ich, warte mal, mit knapp 50 alt gewesen. Damals hörten wir mit Zeltcampieren auf, weil das einfach sehr unbequem ist.

Ich denke, am meisten stört bei all diesen Überlegungen die Begrifflichkeit. Wenn man „Wohnen im Alter“ eingibt, dann kommen da unzählige Angebote für Seniorenwohnheime und auf den Bildern sind uralte Menschen jenseits der 80 abgebildet. Gibt man „altersgerechte Möbel“ in die Suchmaschine ein, landet man wieder auf unzähligen Seiten mit dem Thema „Senioren“. Sind wir ehrlich mit uns selbst: wenn wir mit 60 beschießen, noch einmal selbstbestimmt durchzustarten, dann nervt der Begriff „Senioren“ ungeheuerlich. Ich würde da ein „bequemes Wohnen für über 20-Jährige“ bevorzugen.

Thema Badezimmer zum Beispiel. Klar ist so eine Dusche ohne Schwelle einfach genial, wenn man ans Älterwerden denkt. Oder eine Badewanne, aus der man auch wieder hochkommt. Aber dass die Teile dann gleich immer aussehen müssen, wie aus dem Katalog für ein Pflegeheim! Das kann’s doch wohl nicht sein. Ich persönlich habe jedenfalls meinen Favoriten gefunden. Das Unternehmen Achleitner ist in Oberösterreich beheimatet und auf Holzprodukte der besonderen Art spezialisiert. Vom Saunakübel bis zur Holzbadewanne wird so ziemlich alles angeboten und hier habe ich auch unter den Sonderanfertigungen eine solche Holzbadewanne gefunden. Eine, die bequem zum Ein- und Aussteigen taugt und NICHT aussieht wie aus dem Pflegeartikelkatalog eines Krankenhauses. Ich bin begeistert und weiß, DIE wird es, wenn wir mit unserem Projekt so weit sind, dass es ans Umziehen geht.

Ich hoffe, ich kann hier noch mehr solcher Schmuckstücke präsentieren!

Ihre Celine.

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