11 Mai

Wenn’s hart auf hart kommt

Ja, liebe Freunde, nun war es eine Weile still um unser Projekt! Das lag zum einen daran, dass ich auf Reisen war, zum anderen daran, dass eine Freundin sich verstärkt um ihre über 90 Jahre alte Mutter kümmern musste.

Kurz vor meiner Heimreise nach Österreich habe ich auf BBC1 eine sehr berührende Radiosendung gehört. Es ging um Angehörige von Alzheimer Patienten und der erste Anrufer, der sich meldete, war der berühmte ehemalige Rennfahrer Jackie Stewart! Der dreimalige Formel 1 Weltmeister ist nun „Sir Jackie Stewart“ und dieser Mann meldete sich, um über sein eigenes Schicksal zu berichten, denn seine Frau Helen ist demenzkrank. Diagnostiziert wurde das vor einigen Jahren, eine Heilung gibt es nicht, wie wir wissen. Der geadelte Rennfahrer hat mittlerweile eine Million Pfund für die Erforschung der Alzheimer Krankheit gespendet, seiner geliebten Helen wird das aber nicht mehr helfen.

Hier geht es zu Jackie Stewarts Geschichte.

Auch einige andere Betroffene meldeten sich zu Wort und erzählten, wie es ihnen in der Betreuung ihrer demenzkranken Angehörigen ergeht oder erging. Diese Geschichten berührten mich sehr und brachten mich auch zum Nachdenken, denn genau das ist es ja, was uns, die wir Co-Aging anstreben, auch zu beschäftigen hat. Die meisten von uns haben keine Kinder oder Kinder, die im Ausland leben, bei einer solchen Diagnose wäre also die einzige Option ein Pflegeheim. Doch ab wann? Ab welchem Zeitpunkt ist man bereit, seine gewohnte Umgebung zu verlassen? Und muss das sein.

Ich habe mich natürlich sofort umgehört. Denn ganz ehrlich: ich möchte mich nicht in der Situation sehen, für einen Mitbewohner eine solche Entscheidung treffen zu müssen, weil er oder sie das selbst nicht mehr kann. Ich bin über ein sehr interessantes Unternehmen gestoßen, das 24 Stunden Pflege in Österreich anbietet.

Ich denke, dass trotz aller positiven Gedanken an eine gemeinsame Zukunft im Alter, dass trotz des Hoffens, dass wir alle gesund und munter bleiben, an so etwas gedacht werden sollte. Ich habe dazu bereits mit meinen Ideenfindern gesprochen und wir wollen nun ein Formular aufsetzen, in dem jeder Einzelne, der sich an unserem Projekt beteiligt, sich für diese 24 Stunden Pflege anmeldet und konsequent dafür ausspricht, sollte er oder sie später nicht mehr in der Lage dazu sein.

Immer noch sehr in Gedanken,

Ihre Celine

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