21 Sep

Co-Aging

Ihnen sagt Co-Aging gar nichts? Kein Problem. Das ist ja auch ganz was Neues. Ich bin im Zuge der „Coworking-Bewegung“ erstmals auf diesen Begriff gestoßen und ich denke, er wurde auch hier das erste Mal verwendet. Grundsätzlich geht es dabei aber nicht unbedingt um etwas Neues. Denn die Idee, nicht ausschließlich in einer familiär geprägten „Oma-Rolle“ alt zu werden, die hat uns schon vor vielen Jahren während des Studiums beschäftigt.

Dann kamen verschiedenste „altersgemischte Wohnprojekte“, allesamt sicher eine gute Idee, meist von Städten oder Gemeinden hochgelobt und auch gefördert. Und hier begann es uns dann ein wenig zu stören. Denn immer dann, wenn die öffentliche Hand etwas plant und umsetzt, bedarf es naturgemäß auch Auflagen, Anmeldeverfahren und viel anderen Papierkram. Wir, als kleine Gruppe langsam aber sicher älter Werdenden, stellen uns dabei verschiedenste Fragen.

Wie lange vorher muss man sich für ein solches Projekt anmelden? Und was, wenn ich dann eine Zusage bekomme, die zwei Freunde, die auch mitmachen möchten aber nicht? Was, wenn einer von uns, warum auch immer, bestimmten Kriterien nicht entspricht? Was, wenn wir auf bestimmte Nachbarn einfach keine Lust haben, Wohnprojekt hin oder her? All diese Fragen und Bedenken brachten und aus die Suche nach Alters-Wohnprojekten, die für uns Sinn ergeben. Und dieser Blog, der soll von der Suche danach berichten. Und von allem, was wir am Thema Älter werden sonst noch interessant finden.

Lets get together and co-age!

Ihre Celine.

03 Apr

Campen im Salzkammergut…

…das kann nicht nur die Jugend!

Ganz ehrlich. Als ich 16 war, das waren es die jungen Leute, die campten. Die ganz jungen Familien, die sich keinen „richtigen Urlaub“ leisten konnten, waren mit dem Zelt unterwegs, die Tramper, die Studenten, die Abenteurer. Die Zeiten haben sich geändert – aus den Zelten wurden VW Busse, aus den Bussen Camper und aus den Campern Luxuscamper. Aber eines ist schon auffällig: Die Menschen, die damals campten, tun es heute noch, sprich, die Camper sind älter geworden. Und manchmal auch ihre Fahrzeuge 😉

Ganz ehrlich: Ich mag es immer noch, das Campen, hatte aber längere Zeit Vorbehalte, denn die Campingplätze meiner Jugend waren mir gut in Erinnerung. Kleine Zeltplätze, die Sanitäranlagen einen Marathon entfernt, kalte Duschen und keine Versorgung. Heute sieht das anders aus, und das durfte ich beim Camping im Salzkammergut erfahren! Freunde hatten darauf bestanden, die alten Zeiten hochleben zu lassen und hatten mich überzeugt. Und ich wurde tatsächlich überzeugt, von dieser neuen Art zu campen!

Auf dem Almcamp im Salzkammergut gab es all die Dinge, die ich, als ich nicht mehr jung war, zu vermissen begann: Große Stellplätze mit Wasser- und Stromanschluss, frische Semmerl am Morgen, saubere Sanitäranlagen mit heißer Dusche und ein wunderbares Restaurant, in dem kulinarische Köstlichkeiten aus der Region serviert werden. Natürlich gibt es auch noch die klassischen Zeltplätze und man kann am offenen Feuer grillen, die alte Lagerfeuerromantik gibt es also noch! Und das ist genau das, was wir uns auch gönnten: Offenes Feuer, Würstel grillen für die, die das mögen, Gitarre spielen und dann… ab in den wunderbaren Camper, in dem man weich und bequem liegt und sich des morgens keine Sorgen um die Bandscheiben machen muss.

Campen ist tatsächlich für jedes Alter geeignet, es kommt einfach darauf an, es altersgemäß zu organisieren. Und da darf ab einem bestimmten Alter ein wenig Luxus sein. Weiches Bett, Standheizung und frisches Brot zum Frühstück. Und Menschen, die die Abende zauberhaft werden lassen – wie damals.

Ihre Celine

03 Mrz

Aquarium???

Es ist ja immer wieder interessant, was einem so empfohlen wird, wenn man älter wird. Abends soll man nichts mehr essen, tagsüber auch nur noch die Hälfte, dann soll man baldmöglichst seinen Nachlass klären, raten einem die Experten, mindestens noch Kunstgeschichte studieren, das raten die Motivierten und ein Aquarium anlegen, gegen die Einsamkeit. Die Vorzüge eines Aquariums werden bestens beschrieben, in Life Magazinen und auf Wellness- und Gesundheitsseiten im Netz. Von all diesen Ratschlägen erschien mir die Sache mit dem Aquarium noch die Vernünftigste, ein Aquarium kaufen, wählen, ob Salz- oder Süßwasser, Aquarium Fische kaufen und es kann losgehen.

Bei all diesen Gedanken hatte ich weder die Faszination Aquarium bedacht noch die Tatsache, dass es auch mich „erwischen“ kann. Und all das begann bei einem Besuch bei meiner Schwester. Sie hatte einen einzelnen Fisch in einem Glas, einsam und verloren, während in ihrem Aquarium sich die bunten Fische in Scharen tummelten. Auf meine Frage hin, warum der Fisch abgesondert worden war, meinte sie, dass er einen anderen Fisch angegriffen habe und sie habe ihn nun aus der Schar entfernt, bevor hier Schlimmeres passiere. Mir erschien der kleine Kerl, der nun heimatlos war, nicht als sonderlich aggressiv und ich bot mich an, ihn in Pflege zu nehmen.  

Wie das so meine Art ist, ließ ich mich vom Experten beraten und erfuhr zum einen, dass

Ja, nun also bin ich hier, mit meinem kleinen Aquarium. Und es ist tatsächlich so, wie auf vielen Seiten beschrieben: Unglaublich beruhigend, pflegeleicht und einfach schön. Wenn gut gepflegt. Aber das kriegt man ganz einfach hin. Eine neue Erkenntnis, wunderbar!

Einen wunderbaren Spätwinter wünscht

Ihre Celine

19 Aug

Endlich wieder ausspannen!

Ein Liebesbrief an mein Lieblings Hotel in Bad Füssing.

Reicht es Ihnen auch?

Haben Sie auch eine Menge Menschen in Ihrem Umfeld, die nun mit Wortspenden wie „das werden wir nicht mehr los“ (in Bezug auf das Virus), „das wird Europa nicht überstehen“ (in Bezug auf den Ukraine Krieg) oder „das wird wie in den 30er Jahren“ (in Bezug auf die wirtschaftliche Situation) hausieren gehen?

Ärgert es Sie auch, dass Sie mit klugen Äußerungen dann wenig Chance haben – und haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass der Verstand im Moment nicht mehr gefragt ist, sondern die selbst ernannten Wahrsager*innen einer schrecklichen Zukunft gerade überhandnehmen? Und: Kann man dagegen etwas unternehmen?

Ja.

Das Einzige, das hilft, ist, sich einfach ab und an aus dieser Energie zu nehmen und sich selbst zu beweisen, dass diese Welt nicht nur ein guter Platz ist, sondern wir außerdem eine wunderbare Zukunft vor uns haben. Am besten gelingt das an einem Ort, an dem man sich paradiesisch wohlfühlen kann und solche Orte kann man tatsächlich finden.

Einer davon ist der „Falkenhof“ in Bad Füssing, ein Hotel, das mir von einer Freundin empfohlen wurde. Ich sah nur ein Bild von ihrem Zimmer und wusste sofort, das mag ich auch! Viel Licht, mit viel Liebe eingerichtet – und genauso präsentierte sich dann das gesamte Hotel. Großzügige Wellnessanlagen, Bio Restaurant und rundherum unzählige Möglichkeiten, die Natur zu erkunden. Dazu Massagen und das ganz besondere Wasser aus der St. Leonhards Quelle – so kann Leben also sein. Und genau das möchte ich Ihnen, lieber Leser*innen heute mitgeben.

Wenn wir „in Zeiten wie diesen“ (wieder so eine überanstrengte Floskel) nicht gut auf uns achten, dann ist es tatsächlich nicht besonders beschaulich. Doch wenn wir uns zwischendrin, und sei es nur für eine Nacht, eine ganz besondere Auszeit gönnen, dann können wir wieder Mut schöpfen, Kraft schöpfen und mit neuem Optimismus in die Zukunft blicken!

Das alles wünsche ich uns!

Ihre Celine.

27 Sep

Winter im Süden und Weitsichtigkeiten

Überwintern im Süden, das hatten wir bereits. Die Idee lässt uns in der Co Aging Gruppe nicht los und es stellte sich die Frage, wie recherchieren, wenn das Reisen grad so umständlich ist. Wir entschieden uns aus mehr praktischen denn inhaltlichen Gründen für Kroatien und sind nun allesamt absolut begeistert.

Das Inselleben hier hat etwas von einem Schlaraffenland, in dem all die Probleme der Welt nicht angekommen sind. Die einzelnen Communities – denn so darf man die Ansammlungen der geflüchteten Urlaubsgäste wohl nennen – sind eine Mischung aus altüberzeugten Kroatienfans und vielen neuen Gästen, die sich so wie wir aus praktischen Gründen für einen Aufenthalt hier entschieden haben. Und vielleicht macht es genau das aus, diese Mischung aus Fans und Neulingen, die in dieser vergangenen Sommersaison den ganz besonderen Flair erzeugt hat.

Kroatien Urlaub boomt

Kroatien: Zahlen 2021

Zudem scheint auf den Inseln das Leben einen Tick langsamer zu laufen. Besucht man ein kleines Restaurant abseits der Städte, so findet man hier noch den Flair vergangener Tage. Freundliche Gastwirte, die bunt bebilderte Speisekarten vorlegen, wie wir sie aus den 70ern kennen – und diese Speisekarten entsprechen zwar nicht dem Schick, den wir von zu Hause gewohnt sind, sind aber wie erwähnt meist bebildert und somit ideal für alle, die die Landessprache nicht beherrschen oder von der doofen Altersweitsicht befallen sind. So wie wir alle in unserer Gruppe. Zum Thema schöne Speisekarten erstellen haben wir hier übrigens bereits einmal geschrieben: Hier geht es zum Beitrag.

Doch zurück zum Überwintern. So trendy wie auf den Kanaren oder in Portugal ist Überwintern in Kroatien nicht. Immerhin ist das Temperaturniveau doch etwas niedriger, auch niedriger als in Süditalien, wo man doch mit einem Tagesmittel von 16 Grad auch im Winter rechnen kann. Dennoch wird Überwintern in Kroatien immer beliebter, und das vor allem unter Campern. Ich habe eine Liste interessanter Links dazu zusammengestellt:

Liste geöffneter Campingplätze

Atemwegstherapie beim Wintercamping

Ferienhäuser für den Winter in Kroatien

Warum also nicht, so lautet die Frage. Und einmal mehr die Grundsatzfrage: Den Winter im Süden verbringen, das ist doch eine hervorragende Idee? Vermutlich hängt es sehr stark davon ab, wie man familiär gebunden ist, ob die Kinder flexibel genug sind, Weihnachten auch mal im Süden zu feiern und ob das generell auf der Liste der Prioritäten steht. Fragen über Fragen – vielleicht sollte ich dazu einmal eine Liste machen.

Jetzt aber erst einmal Urlaubsbilder sortieren – und mich freuen auf den nächsten Start in den Süden.

Ihre Celine.

28 Apr

Bio: Hoffnung für die Zukunft?

Zum Thema „Bio“ kursieren die unterschiedlichsten Meinungen und auch die unterschiedlichsten Gerüchte. Die einen sind überzeugt davon, dass Bio Landbau der einzig gangbare Weg ist, die anderen werden nicht müde, verschiedenste missbräuchliche Vorgangsweisen ans Licht zu bringen, um zu beweisen, dass Bio nicht besser ist als alles andere. Soviel gleich vorweg: Ja, mit Bio wird viel Schindluder getrieben, ja, die gesetzlichen Bestimmungen und die Ausweisungszertifikate für Bioprodukte sind von Land zu Land so verschieden, dass man keine durchgängige Qualitätsrichtlinie feststellen kann. Dennoch: Wenn man vergleicht, wie in vielen Ländern herkömmliche Gemüse und Obst produziert wird oder Tiere gehalten werden, dann muss man fordern, dass Bio der Standard wird, weil es zumindest eine Veränderung zum Besseren bedeutet.


Als Laie darf man sich bewusst machen: Bio ist nicht einfach nur, plötzlich auf Industriedünger und Insektizide zu verzichten. Bio bedeutet mehr und das wirkt sich positiv nicht nur auf die Qualität unserer Lebensmittel aus. Wer auf Bio Landbau umstellt, muss sich mehr um Böden und Äcker, um Fruchtfolge und Nützlinge kümmern, um ertragreich anbauen zu können. Spezielle Bodenbearbeitungsgeräte sorgen dafür, dass der Boden besser durchlüftet wird und Gräser und Nutzpflanzen somit besser wachsen, ohne künstliche Düngemittel zu benötigen. Damit allein wird die Lebensqualität der Flora und Fauna in der näheren Umgebung erheblich verbessert, Pflanzen und Tiere, die in der herkömmlichen Landwirtschaft keinen Platz mehr haben, dürfen sich wieder ansiedeln. Die Biodiversität steigt.

Denn das ist ein Faktor, den wir gern einmal vergessen: In der herkömmlichen Landwirtschaft mit monotonen Flächen oder Turbo Viehzucht sinkt die Biodiversität rapide und wir als Konsumenten und Konsumentinnen bekommen kaum mit, dass wir aufgrund unseres Wunsches, alles möglichst billig kaufen zu können dafür sorgen, dass die Artenvielfalt in einem Großstadtpark dann meist höher ist als „draußen am Land“. Hier darf schnellstens umgedacht werden und das ist der Grund, warum ich überzeugt davon bin, dass Bio die Zukunft ist. Nicht für uns und nicht für unsere Kinder, sondern für all die Arten, die nun bedroht sind, weil wir ihnen den Lebensraum entziehen.

Warum ich überhaupt auf dieses Thema komme?

Nun, zunehmend beobachte ich Bekannte, die nun ihren Lebensabend antreten und sich in ihre gepflegten Golfrasengärten mit Swimmingpool zurückziehen. Sie begreifen selbst im Alter noch nicht, dass es zum einen an uns als Konsumenten liegt, wie es weitergeht auf dieser Welt, zum anderen aber auch als Gartenbesitzer. Solange die Landwirtschaft so weiter betrieben wird, wie bisher, sind wir als Kleingärtner in der Verantwortung, Lebensräume zu erhalten.

Und mein Wunsch für unser Altersprojekt ist klar: Ein Garten voller „Unkräuter“ Blühpflanzen, Beete und Insektenhotels, in dem es keinen Quadratmeter öden Rasen gibt.

Mit besten Grüßen

Eure Celine.

19 Mrz

Warum wir über Inklusion sprechen sollten

Letztens hatte ich eine sehr interessante Diskussion mit einer Dame, die sich für das Thema Inklusion einsetzt. Inklusion – was ist das überhaupt? Im Gegensatz zu „Integration“ zielt auf die „persönliche Anpassungsleistung“ eines Menschen ab, das bedeutet, dass Unterstützungen zur Integration immer darauf hinausführen, dass ein Mensch sich bestmöglich an die vorhandene gesellschaftliche Situation anpasst. Inklusion hingegen bedeutet, dass von vornherein keine Person aus dem alltäglichen gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wird, indem das System dementsprechend angepasst ist und sich in einer dauernden Veränderung befindet.

Die Dame, mit der ich sprach, sitzt im Rollstuhl und erklärte diesen Unterschied anhand ihrer eigenen Situation. Wenn es für Menschen mit Behinderung, welcher Art auch immer, im Alltag keine Schwierigkeiten mehr gibt und sie sich frei bewegen können, ohne auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein, dann wäre das Inklusion. Dazu gehört aber auch, dass diese Form des „behindertenfreundlich gestalteten Alltags“ nicht mehr als milde Gabe und Entgegenkommen, sondern als Selbstverständlichkeit betrachtet wird. Immerhin leben in Deutschland knapp acht Millionen schwer behinderte Menschen, das sind etwas mehr als 9% der Bevölkerung, in Österreich leben etwa 630.000 Menschen mit einer schweren Behinderung, insgesamt zählen die Menschen mit Behinderung in Österreich knapp 1,3 Millionen. Das sind fast 20% der Bevölkerung, die immer noch als „nicht normal“ wahrgenommen werden!. Und nicht zu vergessen, denn das ist der Punkt, der mich noch lange nach unserem Gespräch beschäftigte, diese Zahlen steigen mit zunehmendem Alter der Bevölkerung.

Mit dem Unterschied, dass über ältere Menschen grundsätzlich nicht im Sinne der Integration oder Inklusion nachgedacht wird. Klar, die Älteren kämpfen nicht oder kaum für ihre Rechte, bei alten Menschen wird immer noch einfach hingenommen, dass sie dies oder jenes nicht mehr machen können und wenn man viel Glück hat, wird man von der eigenen Verwandtschaft oder in einer Einrichtung überhaupt noch als Mensch gesehen – und nicht nur als Belastung. Nach diesem sehr intensiven Gespräch kam mir in den Sinn, wie es wohl wäre, wenn Rollstuhlrampen genauso normal wären wie klare und gut sichtbare Beschilderungen, mit denen nicht nur Sehbehinderte, sondern auch alte Menschen gut umgehen können. Was wäre, wenn Büroschilder und andere Türschilder grundsätzlich besser lesbar wären, genauso wie die Beschriftungen in U-Bahnen und auf Bushaltestellen? Wer jemals seine Brille zu Hause vergessen hat, wird mir beipflichten – das Leben da draußen kann auch ohne schwere Behinderung die Hölle sein. Es genügt, wenn man einfach älter wird und versucht, im Supermarkt die Herkunft eines Gemüses herauszufinden, das in einer Zweipunktschrift auf der Packung vermerkt ist.

Haben nur junge, gesunde Menschen das Recht, sich gut zu informieren? Was, wenn älter werden einfach dazu gehört und sich die Gesellschaft entsprechend verändert? Und nicht wir Älteren alles daran setzen müssen, möglichst lange jung zu wirken und mit aller Kraft zu tun, als würden wir das alles locker schaffen? Das tun wir nämlich nicht. Es beginnt mit der ärgerlich zu Hause vergessenen Brille, es endet mit Endlostreppen in Ämtern und Institutionen, mit labyrinthartig angelegten Institutionen und einem immer rapider werdenden Zeitdruck. Niemand hat mehr Zeit für lange Erklärungen.

Was wäre, wenn es nicht mehr am Einzelnen liegt, seine Beeinträchtigungen bestens zu kaschieren, sondern an der Gesellschaft, sie einfach anzunehmen? Meine Gedanken an einem trüben Spätwintertag. Und bald wird es Frühling.

Eure Celine

27 Okt

Urlaub, aber wie?

Bild zur Verfüfung gestellt von Sportalm, dem Hotel in Zauchensee

Jetzt über Urlaub schreiben, ist das legitim? Jetzt, wo wir laut Medien kurz vor einem neuen Lockdown stehen?

First of all: Im Moment weiß keiner, wie es in einer Woche aussehen wird. Niemand. Wir haben keinerlei Erfahrung mit diesem Virus im Winter. Alles, was nun vermutet wird, wird genau das: vermutet. Second: Drüber nachdenken darf man ja – und sei es einfach fürs kommende Jahr. Und dann stellt sich die Frage, wohin soll es gehen. Das hängt naturgemäß sehr stark davon ab, welche Vorlieben man hat und wieviel Geld man dafür ausgeben möchte.

Ich kenne einige überzeugte Wintercamper, die aus dem Schwärmen kaum herauskommen und Wintercamping extrem toll finden. Ich selbst liebe es, im Sommer zu campen, möchte aber im Winter ganz gern eine warme Stube und die Schischuhe vor der Tür stehen lassen. Geschmackssache eben! Eine weitere Frage ist, vor allem, wenn der Urlaub kurz angesetzt ist, wie man zu seiner Ruhe und Entspannung kommt.

Für alle, die sich nur einen oder zwei kurze Urlaube pro Jahr leisten können: Besser nur einmal und dafür Entspannung pur als mehrmalige Kurzurlaube, die einen im Nachhinein an die Aufenthalte in Jugendherbergen vor vierzig Jahren erinnern. Wir haben es uns verdient.

Winterurlaub in Zauchensee

Ich gebe zu, ich bin ein Weihnachtsfan. Naturgemäß will ich zum Fest zu Hause sein und mit den Liebsten feiern, Freunde einladen, gemeinsam kochen und einfach sein. Aber in der Vorweihnachtszeit zieht es mich in die Berge, in höhere Lagen mit Pulverschnee und der Illusion eines Winters wie in Kindertagen.

Und warum nicht! Ich habe mein Lieblings Hotel in Zauchensee gefunden und gönne mir ein verlängertes Wochenende Schneevergnügen pur, und das jedes Jahr. Die Vorteile der weihnachtlichen Vorsaison liegen auf der Hand: Erstens muss man keine ganze Woche buchen und zweitens ist der Preis vorsaisonal. Dazu gibt es übrigens einen Blogbeitrag Vorsaison!

Punkt drei und für mich der Wichtigste: In diesem Familienbetrieb ist man als Gast persönlich bekannt und geschätzt. Keine unpersönliche Abfertigung, sondern Familiengefühl mit Gesprächen und entspannenden Stunden am offenen Kamin. So stelle ich mir Co Aging übrigens auch vor 😉

Für mich ist es immer wieder schön, viele Facetten des Lebens zu kennen und kennen zu lernen, von den Wohnmobilüberwinterern im Süden bis zu den Schifans im Norden. Alles ist möglich – vergessen Sie das nie. Nur, wer über den Tellerrand blicken kann, bleibt jung.

In diesem Sinne wünsche ich noch einige schöne, spannende Oktobertage!

Ihre Celine.

04 Mai

Erst Corona – und was jetzt?

Lange nichts geschrieben. Kein Wunder, hat doch der Lockdown viele neue Fragen aufgeworfen. Es gab viel zu organisieren und geschrieben haben über die Sache ohnehin alle anderen genug. Die Frage, die sich nun stellt ist: Wie geht es weiter? Ein großer Teil „der Jungen“ fürchtet eine „zweite Welle“, die „Alten“ sehen die Sache etwas lockerer. Die Gesellschaft hat sich ein wenig verschoben. Während die Generation um die 30 nun beginnt, ihre Eltern zu bevormunden in Sachen Abstand, Gefahr des Virus, Vorkehrungsmaßnahmen, werden all jene, die gegen übertriebene Maßnahmen auftreten in die Verschwörungstheoretikerecke gestellt.

Uns was ergibt Sinn?

Meiner Meinung nach sind es die ganz einfachen Maßnahmen, die mich persönlich seit geraumer Zeit beschäftigen, in der Gesellschaft aber kein Thema waren. Haben Sie sich vor Corona einmal gefragt, was sich so alles auf dem Griff ihres Einkaufswagens befindet. Ich habe mich gefragt. Ich verwende seit Jahren keine Einkaufswägen, schlicht, weil ich es „disgusting“ finde. Und siehe an, plötzlich ist es Vorschrift, die Griffe zu desinfizieren.  Ich möchte nach und nach einige Dinge vorstellen, die wir durchaus als Gewinn aus der Krise mitnehmen können!

Speisekarten, easy to clean

Gleich wie mit den Einkaufswägen erging es mir des Öfteren mit Speisekarten. Ich bin kein zwanghafter Hygienefan, aber wenn die Karten außen kleben und innen fleckig sind, dann sehnt man sich doch in die kleinen, feinen Bistros in Frankreich, in denen es schlicht keine Karten gibt. Wie auch immer, ein Hersteller von Speisekarten und Menüboards wirbt nun mit einer „easy to clean“ Serie und ich sage: Gastwirte, seid mit dabei. Denn neben der Hygiene ist es einfach das saubere Erscheinungsbild, das über schicke, frische Karten transportiert wird.

Zweiter Vorteil der Reischl Speisekartenmanufaktur: Das Unternehmen stellt in Österreich her. All die Forderungen nach „wir dürfen nicht mehr abhängig sein von Herstellern in Asien“ werden also erfüllt. Und das, so finde ich, ist ein zweiter Vorteil, den die Krise gebracht hat. Die Menschen denken nun wieder einmal verstärkt darüber nach, woher die Produkte des täglichen Bedarfs denn eigentlich kommen. Ich finde, dieser Trend darf anhalten!

Online bestellen? Bitte regional!

Eine zweite Debatte, die im Zuge der Krise aufkam, ist der Onlinehandel. Nun werden höhere Steuern für Online Handel gefordert, es wird pauschal verteufelt, ohne zu differenzieren. Dabei haben vor allem wir älteren Semester in der Krise von der Möglichkeit, sich Dinge schicken zu lassen, sehr profitiert. Online Handel, ja! Aber warum nicht heimische Hersteller und Händler vorziehen?

Anstatt also Schuhe, Rasenmäher und Bücher beim großen Anbieter für alles zu bestellen, kann man doch ganz bequem auf Unternehmen ausweichen, die in Österreich angesiedelt sind und ähnliche Konditionen bieten! Von mir getestet wurden bereits:

Lothring – die klassische Eisenwarenhandlung, wie wir sie noch kennen. Mit Geschäftslokalen und Onlinehandel gleichermaßen. Der Experte für Werkzeug, Gartengeräte und Öfen ist in Gmunden und Vöcklabruck angesiedelt und die Produkte waren auch in der Krise binnen zwei Tagen geliefert.

GEA Schuhe – die guten Waldviertler kann man ganz bequem auch im Onlineshop bestellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Gute Schuhe, hergestellt in Österreich, zu fairen Bedingungen.

Heyn – die sympathische, kleine Buchhandlung aus Klagenfurt versendet zu den Bedingungen der ganz Großen. Wer also der Meinung ist, nicht auf den globalisierten Steuerhinterzieher, den ich hier nicht namentlich nennen mag, verzichten zu können, weil die Suche so genial ist, der könnte doch zumindest in Sachen Bücher auf ein heimisches Unternehmen ausweichen. Auf die Buchhandlung Heyn zum Beispiel.

So weit also meine Überlegungen für heute. Ich werde weiter berichten.

Unser Co Aging Projekt schleppt inzwischen ein wenig. Ein Grundstück haben wir, jedoch noch keine Baugenehmigung. Alle Räder stehen still… hoffentlich nicht mehr lange.

Herzlichst,

Ihre Celine.

05 Jan

Überwintern im Süden

„Immer mehr Senioren überwintern im Süden“, eine Schlagzeile, die man jeden Winter aufs Neue in irgendeinem Magazin lesen kann. Wie viele es wirklich sind, weiß niemand so genau und offenbar ist es auch keinem wichtig, das zu recherchieren. Auch das Netz schweigt beharrlich zu den Zahlen. Fakt ist aber, dass Tourismusgebiete in Spanien und Portugal sich bereits auf die Überwinterer eingestellt haben und dass die, die es machen, nur Positives berichten.

Hier einige Links zum Thema:

Sommer, Sonne und nicht zu viel Sand

Menschen, die im Süden überwintern, sind meist jenseits der 60 und beziehen bereits Pension. Auch wenn immer mehr junge Menschen vor oder nach dem Studium eine Langzeitreise unternehmen oder mit ihrem selbst ausgebauten Camper einmal quer durch Europa touren: Die Hauptüberwinterer sind Menschen, die nicht mehr auf einen Arbeitsplatz angewiesen sind, unter der Kälte im Heimatland leiden und nicht mehr zu viel Sonne wollen. Und schon gar keinen Sand im Auto. Auch wenn Meer und Strand beliebt sind, muss ein Campingplatz, der Überwinterer beherbergt, nicht mehr direkt am Strand liegen, viel wichtiger ist die Infrastruktur und die Möglichkeiten, wenn das Wetter einmal nicht so gut ist.

So viel zu den Facts. Doch warum sollte man im Süden überwintern wollen?

Vor allem für Menschen, die zu Hause sehr sparsam leben und sich auf eine Alters WG oder ein Tiny House eingelassen haben, ist die Überwinterung bei angenehmen 16 bis 20 Grad eine grandiose Alternative. Die Gründe dafür habe ich nicht in Magazinen nachgelesen, sondern bei Menschen nachgefragt, die das wirklich tun. Und diese Gründe sind vielfältig:

  • Die Temperaturen sind für den Körper besser, schmerzende Knochen und Gelenke sind bei wärmeren Temperaturen besser zu ertragen
  • Die Heizkosten zu Hause sind höher als die Kosten für die Überwinterung
  • Man will Urlaub machen, aber nicht zur Hauptsaison
  • Der Sommer im Tiny House funktioniert gut, im Winter wird aber die Wohnsituation zu eng
  • Im Laufe der Jahre hat man an seinem Lieblings Urlaubsort eine Gemeinschaft aufgebaut, die man weiter erhalten möchte

Wie aber klappt der Alltag mit dem Überwintern?

Dazu nächste Woche mehr!

Eure Celine

15 Dez

Tiny House Genehmigungen

Bild zur Verfügung gestellt von Obermair Transporte

Als ich das erste Mal auf diesem Blog über Tiny Houses geschrieben habe, war alles noch eine Idee. Mittlerweile ist diese etwas weiter ausgereift, wenn es auch noch kein passendes Grundstück für die Co Aging Idee über Tiny Houses gibt.

Was die Genehmigungen für ein Tiny House angeht, gibt es zwei grundsätzliche Unterscheidungsmerkmale. Diese sind, ob das Tiny House transportabel ist, also auf Rädern steht, oder nicht. Die ursprünglichen Tiny Houses sind alle transportabel – und letztlich sind es auch jene, die keine Räder haben, wenn sie in Containerbauweise gebaut sind, also mit einem Sondertransport angeliefert und auch wieder entfernt werden können.

Hier die ersten baurechtlichen Facts, zur Verfügung gestellt von „Wohnwagon“, einer genialen österreichischen Initiative für alternatives Wohnen:

  • Wohnen am Campingplatz – die einfachste und unkomplizierteste Lösung. Voraussetzung ist naturgemäß, dass Dauercamper eingeplant sind.
  • In Kleingartensiedlungen. Dort ergibt die Idee allerdings nur Sinn, wenn es gestattet ist, dort auch zu WOHNEN – das ist bei vielen Kleingartensiedlungen nicht der Fall!
  • Im Sinne der Nutzung „Grünland Land- und Forstwirtschaft“ gibt es Sonderlösungen, die das Aufstellen und Bewohnen eines Tiny Houses gestatten, wenn durch das Gebäude die Pflege der Fläche sichergestellt ist. Wer also als Förster, Jäger oder landwirtschaftlicher Helfer arbeitet, hat gute Karten
  • Temporäres Wohnen. Dabei handelt es sich um eine Sonderlösung, die es gestattet, das Tiny House für einen absehbaren Zeitraum aufzustellen und zu bewohnen, zum Beispiel, weil das entsprechende Grundstück bereits als Baugrund gewidmet ist, aber noch keine Bautätigkeit stattfindet.
  • Amtliche Baugenehmigung. Die langfristigste aller Lösungen ist auch die komplizierteste und nicht alle Tiny Houses entsprechen den Anforderungen. Dazu – und zu allen anderen Punkten – kann man bei Wohnwagon genaue Auskunft geben und man hilft auch beim Behördenkram, eine große Erleichterung.

Wie kommt das Tiny House an seinen Bestimmungsort?

Nachdem ein Tiny House keine Hundehütte ist, die man eben mal im Baumarkt kauft und nach Hause transportiert, darf man sich über den Transport Gedanken machen. Ein Tiny House auf Rädern kann man, so es den straßenverkehrstechnischen Voraussetzungen entspricht (keine Überbreite hat) mit dem Anhänger transportieren. Dafür braucht man ein Zugfahrzeug, das man auch lenken darf. Wer noch nie mit einem Anhänger gefahren ist, sollte sich einen Profi für den Transport suchen.

Ein Tiny House, das nicht auf Rädern steht, muss mit einem Lkw angeliefert werden und dazu darf man sich einen Experten für Sondertransporte suchen. Je nach Größe des Hauses bedarf es dann auch noch eines Begleitfahrzeuges. Ihr seht also, hier spielen einige Faktoren mit. Die gute Nachricht: der Händler oder Hersteller, bei dem man das Tiny House kauft, bietet entweder den Transport mit an oder kennt sich mit den landesspezifischen Bestimmungen aus.

Man darf also getrost nachfragen!

Mehr zu den Tiny Houses in Bälde – und schöne Weihnachten!

Eure Celine.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner